Cornelia Henkel, Leiterin der Landesarbeitsgemeinschaft Bildung der FREIE WÄHLER Hessen, stellt Forderungskatalog auf

Die FREIE WÄHLER Hessen begrüßen die Öffnung der Grundschulen in Hessen trotz anhaltender Coronakrise. Cornelia Henkel, Kreisvorsitzende der FREIE WÄHLER Schwalm-Eder und Leiterin der parteiinternen Landesarbeitsgemeinschaft Bildung, betont, dass Kinder und Jugendliche ein Recht auf schulische Bildung haben. Scharf kritisiert Henkel, dass von Seiten des Kultusministeriums kein Hygienekonzept ausgegeben wurde: „Die Schulen werden hier von Wiesbaden allein gelassen! Während der drei Monate der Schulschließungen war Zeit genug um entsprechende Konzepte zu entwickeln, damit alle Schüler*innen am Regelunterricht teilnehmen können.“

Zur Herbeiführung eines geregelten Schulalltags hat Cornelia Henkel einen Maßnahmenkatalog zum Einsatz an Schulen entwickelt:

- Rückblickend hätte jede Schule verpflichtend ihr eigenes Hygienekonzept (angepasst an die offiziell geltenden Corona-Richtlinien) allen Eltern und Kindern spätestens zum 1. Juni 2020 transparent machen müssen – mit Unterstützung der zuständigen Schulämter. Hierbei ist zu beachten, dass es kleinen Kindern nicht zumutbar ist, ständig Desinfektionsmittel ausgesetzt zu sein. Händewaschen muss für kleine Kinder ausreichen. Alle Desinfektionsmaßnahmen müssen sensibel eingesetzt werden, um Gefahren für Kinder abzuwehren.

- Alle zur Verfügung stehenden Gebäude (Turnhallen / Gemeinschaftshäuser etc.) sowie vorhandene Freiflächen sollen dafür genutzt werden, dass Schüler*innen wieder ein vollständiges Recht auf Bildung bekommen.

- Lehrer*innen, die der Risikogruppe angehören, widmen sich denjenigen Schüler*innen, die intensiven individuellen Förderunterricht benötigen. Das heißt, der Förderunterricht findet in Kleinstgruppen statt, so dass der Mindestabstand von 1,5 Metern zu 100% eingehalten werden kann.

- Lehrer*innen, die der Risikogruppe angehören, bereiten intensiv alle Lernmaterialien (Vorbereitungen etc.) für diejenigen Kinder vor und begleiten diese, die aufgrund von familiären Risiken nicht am Unterricht teilnehmen können.

- Lehrer*innen, die der Risikogruppe angehören, unterstützen alle Berufsgruppen innerhalb der Grundschule (Lehramtsstudent*innen / Sozialpädagog*innen / Psycholog*innen / Erzieher*innen etc.)

- Lehrer*innen, die der Risikogruppe angehören und nicht dem allgemeinen Schulbetrieb zur Verfügung stehen können, mit Lehramtsstudenten ersetzten. Aus Solidaritätsgründen wäre es wünschenswert, wenn die Lehrer*innen einen freiwilligen Verzicht auf 10-20% des Gehalts als Ausgleich für die Lehramts-Studierenden leisten würden.

- Um kleine Klassen von maximal 15 Schüler*innen unterrichten zu können, ist es wichtig, dass ein zeitversetztes Unterrichts-Angebot umgesetzt wird: Vormittags von 8.00 – 12.00 Uhr und nachmittags von 13.00 -17.00 Uhr.

- Würde der Samstagvormittag für Unterricht zur Verfügung stehen, könnte eine zusätzliche Entlastung in Höhe von 20% erlangt werden.

„Die Corona-Pandemie muss als Chance verstanden werden, Schule neu denken zu können“, betont Cornelia Henkel. „Wir müssen die Chance ergreifen, Missstände, die durch Corona mehr als deutlich wurden, zu beseitigen – zum Wohle jedes einzelnen Kindes!“

Für die FREIE WÄHLER Hessen ist klar, wenn es für kleine wie große Betriebe, Geschäfte, Familienunternehmen, Freibäder, Fitnesscenter und Kindertagesstätten möglich ist, Hygienekonzepte zu entwickeln, dann sollte dies auch den Schulen möglich sein. „In jeder Schule gibt es Waschbecken und Toiletten. Was fehlt sind Konzepte für die Infrastruktur, damit diese dem Bildungsanspruch in Hessen genügt“, so Henkel.

Die FREIE WÄHLER fordern weiter, dass diejenigen, die sich dem Wohle jedes einzelnen Schülers und jeder einzelnen Schülerin verpflichtet fühlen, sich dafür einsetzen müssen, dass das jetzige Schulsystem in Hessen während und nach der Coronakrise einen Transformationsprozess durchlaufen muss. Kinder haben ein Recht auf schulische Bildung und müssen in vollem Umfang am gesellschaftlichen Leben teilhaben!